Ökotourismus am Roten Meer
Weniger Taucher, mehr Riff
Von Linus Geschke
Von Linus Geschke
Das Schiffsunglück Anfang des Monats verlief glimpflich für das Great Barrier Reef - sagt Reinhold Leinfelder, Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin.
Der Schaden am Great Barrier Reef sei begrenzt, da wenig Öl ausgeflossen sei. Foto: dpa
Ausgerechnet am Great Barrier Reef, diesem einzigartigen Ökosystem, passierte es. Am größten Korallenriff der Erde vor der Ostküste Australiens lief Anfang des Monats ein chinesischer Kohlefrachter auf Grund. Die Shen Neng 1 hinterließ eine kilometerlange Spur der Verwüstung in dem Riff, und das Schiff verlor Öl. Weltweit war die Aufregung groß. Drohte eine Umweltkatastrophe, würde das Schiff das einzigartige Riff zerstören? Die Shen Neng 1wurde freigeschleppt und die Öffentlichkeit verlor schnell das Interesse. Doch wie ist es jetzt um das Riff bestellt?
Vollständiger Artikel: Süddeutsche Zeitung, Interview: Tina Baier
Das hässliche Antlitz der Malediven. Ausufernder Massentourismus verursacht riesige Müllmengen, die achtlos am Meer deponiert werden. Giftmüll zerstört die empfindliche Unterwasserwelt und das ökologische Gleichgewicht der Malediven, die auch bei den Deutschen zu den beliebtesten Reisezielen gehören. (Quelle: PHOENIX/ WDR/ Robert Hofrichter)
Die Malediven - Bedrohtes Paradies unter Palmen. Doch die Malediven sind vom Untergang bedroht. Neben dem Anstieg des Meeresspiegels durch die Klimaerwärmung ist daran vor allem der ausufernde Massentourismus schuld. Hotelneubauten für Millionen Touristen zerstören die Korallenriffe, die wie Schutzschilder die Inseln bislang vor Überflutungen bewahrt hatten. Giftmüll bedroht die empfindliche Unterwasserwelt. Sanfter, begrenzter Tourismus könnte den Untergang verlangsamen, vielleicht sogar verhindern. Doch der Präsident der Malediven, Nasheed, seit Oktober 2008 im Amt, plant das Gegenteil: Er will nun alle Inseln für die Touristen öffnen. Mit dem Geld aus dem Massentourismus möchte er Land in Sri Lanka oder Indien für die Bewohner der Malediven kaufen. Nach uns die Sintflut: Jetzt stehen die internationalen Tourismuskonzerne Schlange.
Mi, 14.04.10, 20.15 Uhr
Do, 15.04.10, 07.30 Uhr
Do, 15.04.10, 18.30 Uhr
Korallenriffe bewahrten bislang wie Schutzschilder die Inseln vor ÜberflutungenKann der Untergang der Inseln überhaupt noch verhindert werden? Für die story-Sendereihe „Bedrohte Paradiese“ begleiten die Autoren eine Malediven-Expedition des renommierten Salzburger Meeresbiologen Robert Hofrichter. Eine Reise zu den Zentren des Massentourismus und zu unberührten Atollen im Indischen Ozean. Eindrucksvolle Unterwasseraufnahmen des bekannten Tauchkameramannes Jörg Matzky zeigen die Schönheit der Korallenriffe – und die Bedrohung, der sie ausgesetzt sind.
Film von Johannes Höflich und Jo Angerer
Der im Great Barrier Reef auf Grund gelaufene chinesische Frachter hat einen größeren Schaden hinterlassen als erwartet. Wie australische Wissenschaftler bekannt gaben, hat das Schiff eine drei Kilometer lange Schneise durch das berühmte Korallenriff gezogen.
Von Bernd Musch-Borowska, ARD-Hörfunkstudio Südostasien
Die auf Grund gelaufene "Shen Neng One" vor der australischen Küste.Der chinesische Kohlefrachter Shen Neng One, der am Ostersamstag im Great Barrier Reef vor der australischen Küste auf Grund gelaufen war, hat nach Angaben australischer Wissenschaftler schwere Schäden an dem größten Korallenriff der Welt angerichtet. Ein Teil der Korallen sei völlig pulverisiert worden, sagte der wissenschaftliche Leiter der für das Riff zuständigen Behörde, David Wachenfeld, im australischen Rundfunk. Die Natur werde wohl 20 Jahre brauchen, um sich vollständig davon zu erholen.
Bergungskräfte versuchen, ein Zerbersten des am Great Barrier Reef auf Grund gelaufenen Frachters abzuwenden. Dem Weltnaturerbe droht eine Ölpest mit unabsehbaren Folgen.
© Reuters / Ho New